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Brotrezept für Leute, die Vollkorn und Kümmel haben, aber keine Zeit mit abwiegen verplempern wollen.

Es ist enorm schwierig, hier in der Gegend irgendwas aus Vollkornmehl käuflich zu erwerben. Ich würde fast sagen: unmöglich. Warum auch immer. Vielleicht lassen sich die Leute zu leicht von gefärbten Brötchen hinters Licht führen. Oder von Bäckerei(fach?)verkäuferinnen, die einem auf die Frage, ob es irgendwas in Vollkorn gibt, antworten “Also das hier ist Dinkel und das hier Roggen, das wär also kein Weizenmehl, das ist das Einzige”. Äh, häh?

Brote mit ordentlich Kümmel drin sind ähnlich schwer zu finden.

Die Konsequenz ist, dass Mutti selbst backt. Ich steh nicht so unglaublich auf Brot, dass ich die durch Verzehr desselben verplemperten Kalorien in Weißmehl investieren will.
Und: wir haben noch nirgends beim Bäcker Brot gefunden, das so gut schmeckt wie das selbstgemachte.

Dabei versuch ich natürlich, den Aufwand gering zu halten. Sprich, drei auf einmal, zwei einfrieren oder so. Mal sehen, wo der Trend hingeht, zur Zeit mach ich jedenfalls immer wieder mal gern das folgende Rezept.

1 kleiner Hokkaido (so groß wie ne Pomelo etwa)
1 Würfel Hefe
(2 EL Honig)
2 EL Öl
1 kg Vollkornmehl
3 TL Salz
1 kl. Kaffeetasse Kümmel
Wasser
 Evtl. noch extra Mehl, falls der Teig zu dünn ist

Und so geht’s:

1. Kürbis zerteilen, putzen, kleinschneiden, in wenig Wasser weich garen. Kochwasser nicht wegschütten, sondern den Kürbis darin pürieren.

2. Alle Zutaten gibst du zusammen in eine große Rührschüssel (All-in), die Hefe zerkrümelst du dabei. Den pürierten Kürbis streckst du noch mit kaltem Wasser, wenn du ihn gleich verwenden willst, oder wenn er schon abgekühlt da steht, kippst du heißes dazu.

3. Also, alles zusammen, wie gesagt, und verkneten. Ich hab keine Küchenmaschine und mach das mit dem Knethaken des Handrührgerätes.Gründlich. Lieber ne Minute zu lang als zu kurz.Wenn der Teig noch klebt, sich nicht richtig von der Schüssel löst, eben nicht richtig hefeteigig-glatt ist, gibst du nochmal Mehl dazu. Das ist kein Problem, was die Hefemenge angeht, solang es nicht nochmal ein ganzes Pfund ist. Dann würd ich auch nochmal einen halben Hefewürfel dazu tun.

4. Jetzt legst du ein frisches Geschirrtuch über die Schüssel mit dem Teig und machst erst mal was anderes.

5. Nachdem du eine halbe Stunde lang was anderes gemacht hast, nimmst du den Teig aus der Schüssel, teilst ihn in drei Teile, knetest diese einzeln von Hand nochmal ordentlich durch, formst sie zu Broten und setzt sie auf ein Backblech oder den Backrost (jeweils mit Backpapier oder -folie oder was immer du benutzt untendrunter). Natürlich kannst du auch ein riesiges Brot backen oder zwei kleine in eine längliche Kuchenform (und aus dem dritten Brötchen formen, die du mit der Oberseite in Wasser tunkst und hinterher in Kümmel) geben, die mit Backpapier ausgelegt ist oder wer weiß, was du sonst so für Brotbackvorlieben hast. Das machst du schon richtig.

5 1/2. Natürlich kannst du an dieser Stelle die Oberflächenbehandlung deiner Wahl vornehmen. Nochmal Kümmel drauf. Muster reinschnitzen. Mehlen. Vielleicht auch laugen. Wie du’s halt gern hast. 

6. nochmal 20-30 min. im kalten Backofen gehen lassen, dann Ofen anschalten, 200 Grad Umluft, 45 min -1 Stunde je nach Größe des zu backenden Brotes (Brötchen halt nochmal kürzer, ausprobieren.

Das Brot hat ne sehr angenehm glatt-knackige Kruste, hält lang frisch (ich vermute, das ist u.a. dem Öl geschuldet?) und schmeckt richtig gut. Yum.

(Bin grad ein bisschen Foto-faul. Gelobe Besserung.)